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Mittelalterliche Stadtbefestigung

Seit dem Mittelalter war die Kernstadt Siegen von einer Stadtmauer mit Wehrtürmen umgeben. Drei große Tore: Löhrtor, Marburger Tor und Kölner Tor, sowie zahlreiche kleinere Pforten ermöglichten den Verkehr. Neben der Kontrolle der Reisenden nutzte die Stadt die Tore als Einnahmequelle und verlangte Sperrgelder. Mit den Einnahmen wurden die Armen der Stadt unterstützt. Nach dem großen Stadtbrand 1695 gab es große bauliche Veränderungen auch im Umfeld der Stadttore. Die Befestigungswerke verfielen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts jedoch zunehmend.

Löhrtor

Das Löhrtor, von dem es in Richtung Wetzlar ging, lag an der südlichen Seite der Altstadt. Benannt wurde die Pforte nach dem nahe dem Fluss Weiß gelegenen Gerbereiviertel. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren Tor und Grundstück bereits privatisiert. Die Mauern wurden ab 1833 abgerissen. Bis 1883 waren die letzten Reste beseitigt, um neuen Wohnhäusern Platz zu machen. Heute erinnert die Straßenbezeichnung Löhrtor an den ehemaligen Standort. Außerdem trägt das benachbarte Gymnasium den Namen des Stadttores.

Kölner Tor

Das Kölner Tor war der westliche Zugang, am Fuße des Siegberges gelegen und damit unterhalb des Unteren Schlosses. Das erstmals 1455 erwähnte Tor erhielt seinen Namen, da der Weg von hier in Richtung Köln führte. Das Tor zerfiel wie die anderen Stadtbefestigungen im Laufe der Jahrhunderte und das Kölner Tor wurde im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts endgültig abgebrochen. Zur 700-Jahrfeier der Stadt Siegen 1924 konstruierte man einen hölzernen Nachbau. Heute erinnern die Bezeichnungen Kölner Straße und Kölner Tor an die ehemalige Befestigung. Im Bereich des ehemaligen Kölner Tores steht seit 1974 die Skulptur eines zwei Meter großen Berliner Bären, ein Geschenk der Partnerstadt Berlin-Spandau an die Stadt Siegen.

Marburger Tor

Das Marburger Tor lag am nordöstlichen Ende der Altstadt auf dem Siegberg. Es wurde 1311 erstmals erwähnt. Seinen Namen erhielt das Tor, weil der Weg von hier Richtung Marburg führte. Im 16. Jahrhundert wurde dem Marburger Tor ein Bollwerk zur Verteidigung der Stadt vorgelagert. Wie die anderen Tore zerfiel auch dieses Tor zunehmend. 1830 wurde das lange Torgewölbe beseitigt, 1852 und 1889 wurden die Reste des eigentlichen Tores und das Bollwerk abgetragen. Heute erinnert die Straßenbezeichnung Marburger Tor an den ehemaligen Standort. Unweit des Marburger Tores befindet sich die Marburger Pforte. Dieser Torturm gehörte als Zugang zur Anlage des Oberen Schlosses.

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