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orte:monte_schlacko [2021/05/11 21:10]
armchairtimetraveller [Unterrichtsvorschlag und Materialien für den Geschichtsunterricht]
orte:monte_schlacko [2021/05/12 14:55]
armchairtimetraveller
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 {{ :​orte:​klafeld_wappen.jpeg?​400|Tafel zur 925-Jahrfeier von Klafeld mit dem Wappen von 1952}} ​ {{ :​orte:​klafeld_wappen.jpeg?​400|Tafel zur 925-Jahrfeier von Klafeld mit dem Wappen von 1952}} ​
-Mit dem Ausblasen der Hochöfen hatte der Monte Schlacko seine maximale Höhe erreicht und wurde zu einem Relikt der Vergangenheit. Obwohl es sich bei der Sandhalde im Grunde um einen riesigen Abfallhaufen handelt, galt sie den Bewohnerinnen und Bewohnern von Klafeld und Geisweid schon früh als ein Symbol industrieller Macht und sie wurde zu einem Wahrzeichen des Hüttentals stilisiert. Seit 1952 zierte der Monte Schlacko das Wappen der Gemeinde Klafeld-Geisweid. Auf dem Wappen befindet sich im Vordergrund ein Hüttenmann,​ der mit einer Zange einen rot glühenden Eisenblock umfasst. Im Hintergrund thront der Monte Schlacko. Spätestens seit dieser Zeit war die Sandhalde ein Wahrzeichen der Siegener Industrie. ​ +Mit dem Ausblasen der Hochöfen hatte der Monte Schlacko seine maximale Höhe erreicht und wurde zu einem Relikt der Vergangenheit. Obwohl es sich bei der Sandhalde im Grunde um einen riesigen Abfallhaufen handelt, galt sie den Bewohnerinnen und Bewohnern von Klafeld und Geisweid schon früh als ein Symbol industrieller Macht und sie wurde zu einem Wahrzeichen des Hüttentals stilisiert. Seit 1952 zierte der Monte Schlacko das Wappen der Gemeinde Klafeld-Geisweid. Auf dem Wappen befindet sich im Vordergrund ein Hüttenmann,​ der mit einer Zange einen rot glühenden Eisenblock umfasst. Im Hintergrund thront der Monte Schlacko. Spätestens seit dieser Zeit war die Sandhalde ein Wahrzeichen der Siegener Industrie. ​Insbesondere im Zuge von Jubiläen erhielt ​der Monte Schlacko und seine künstlerischen Repräsentationen Einzug in die Alltagskultur. Das Wappen ​von Klafeld ziert beispielsweise Ortsschilder ​und Biergläser,​ wie sie im Zuge der Neunhundertjahrfeier ausgegeben worden waren.
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-Im Laufe der Zeit wurde der Monte Schlacko ​mehr und mehr zu einem Industriedenkmal erhobenIn dem im Jahr 1990 erschienenen Bildband „Das Hüttental. Alte Ansichten neu dokumentiert“ ​von Horst Kesper findet sich eine Fotographie des Monte Schlackos aus den 1920er Jahren. Im Text darunter wird die Sandhalde „als Wahrzeichen der Eisen- ​und Stahlindustrie ​im Hüttental“((Horst Kepser: Das Hüttental: Hämmer, Hochöfen, Hütten. Alte Ansichten neu dokumentiert,​ Siegen 1990, S. 21.)) (Siehe auch Materialsammlung Quelle 3) beschrieben. Der ehemalige Siegener Studierende Kristian Kosch hat 2007 aus privatem Antrieb ein kleines Büchlein über den Monte Schlacko verfasst. In Vorwort kommen die unterschiedlichen Blickweisen auf die Sandhalde zum Ausdruck: „In den Augen der Meisten bleibt er [der Monte Schlacko; Anm. Otto] ein kolossaler Dreckhaufen;​ eine unangenehm auffallende Bizzarie in einer ansonsten eher abgerundeten und bewaldeten Mittelgebirgslandschaft.“((Kristian Kosch: Der Monte Schlacko. Die Graue Eminenz des Hüttentals,​ Siegen 2007, S. 23.)) Auch wenn Koschs Einschätzungen nicht empirisch fundiert sind, so sind es dennoch die Einschätzungen eines Siegener Bürgers, der hier Einblicke in seine individuelle Wahrnehmung des kommunikativen Gedächtnisses gibt. Was Kosch hier beschreibt, ist die polarisierende Wirkung des Monte Schlackos. Für die einen ist er ein markantes Überbleibsel einer glorreichen Epoche der Siegener Stadtgeschichte,​ für die anderen bloß ein Haufen Industriemüll+
  
 +Im Laufe der Zeit wurde der Monte Schlacko mehr und mehr zu einem Industriedenkmal erhoben. In dem im Jahr 1990 erschienenen Bildband „Das Hüttental. Alte Ansichten neu dokumentiert“ von Horst Kesper findet sich eine Fotographie des Monte Schlackos aus den 1920er Jahren. ​ {{ :​orte:​bierglaeser_mit_dem_klafelder_wappen_1979_-_foto_t._hertz.jpg?​400|Biergläser mit dem Wappen Klafelds zur Neunhundertjahrfeier 1979. Foto: T. Hertz}}Im Text darunter wird die Sandhalde „als Wahrzeichen der Eisen- und Stahlindustrie im Hüttental“((Horst Kepser: Das Hüttental: Hämmer, Hochöfen, Hütten. Alte Ansichten neu dokumentiert,​ Siegen 1990, S. 21.)) (Siehe auch Materialsammlung Quelle 3) beschrieben. Der ehemalige Siegener Studierende Kristian Kosch hat 2007 aus privatem Antrieb ein kleines Büchlein über den Monte Schlacko verfasst. In Vorwort kommen die unterschiedlichen Blickweisen auf die Sandhalde zum Ausdruck: „In den Augen der Meisten bleibt er [der Monte Schlacko; Anm. Otto] ein kolossaler Dreckhaufen;​ eine unangenehm auffallende Bizzarie in einer ansonsten eher abgerundeten und bewaldeten Mittelgebirgslandschaft.“((Kristian Kosch: Der Monte Schlacko. Die Graue Eminenz des Hüttentals,​ Siegen 2007, S. 23.)) Auch wenn Koschs Einschätzungen nicht empirisch fundiert sind, so sind es dennoch die Einschätzungen eines Siegener Bürgers, der hier Einblicke in seine individuelle Wahrnehmung des kommunikativen Gedächtnisses gibt. Was Kosch hier beschreibt, ist die polarisierende Wirkung des Monte Schlackos. Für die einen ist er ein markantes Überbleibsel einer glorreichen Epoche der Siegener Stadtgeschichte,​ für die anderen bloß ein Haufen Industriemüll. ​
 {{ :​orte:​abb3monteschlacko1920erkosch.png?​600|Der Monte Schlacko Ende der 1920er Jahre; rechts ist der Haldenkegel mit Seilbahn zusehen; links davon das Plateau -der sog. "​Kamerunberg"​ }} {{ :​orte:​abb3monteschlacko1920erkosch.png?​600|Der Monte Schlacko Ende der 1920er Jahre; rechts ist der Haldenkegel mit Seilbahn zusehen; links davon das Plateau -der sog. "​Kamerunberg"​ }}
  
orte/monte_schlacko.txt · Zuletzt geändert: 2021/05/13 11:41 von armchairtimetraveller