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Johann VII. der Mittlere von Nassau-Siegen (1561-1623)

Johann VII. war der zweite Sohn des Grafen Johann VI. des Älteren von Nassau-Dillenburg (1536-1606) und der Landgräfin Elisabeth von Leuchtenberg (1537-1579). Nach einem kurzen Studium arbeitete er sich in die Verwaltung sowie das Finanz- und Militärwesen der väterlichen Grafschaft ein. Sein besonderes Interesse galt der militärischen Landesverteidigung, für die er eine Volkswehr entwickelte. Durch strukturelle Veränderungen in der Heerführung, einer optimierten Ausbildung und der Verwendung einheitlicher Waffen konnte er die Verteidigungskraft des kleinen Landes erheblich steigern. Johann VII. war maßgeblich an der Entwicklung der niederländischen oranischen Heeresreform in den Provinzen der Vereinigten Niederlande beteiligt. Er erarbeitete die Grundlagen, entwickelte ein Exerzierreglement für Musketen und widmete sich außerdem kriegstechnischen Erfindungen. Mit den Einnahmen aus der kleinen Grafschaft Nassau-Siegen konnte er seine 23 Kinder aus zwei Ehen kaum standesgemäß versorgen. Daher nahm er europaweit Berufungen an, die sein militärisches Fachwissen forderten.

Im März 1607 erhielt Johann VII. anlässlich der nassauischen Erbteilung die Stadt Siegen. Er ließ das Obere Schloss ausbauen und befestigen. Im neu errichteten Zeughaus gründete er die erste deutsche Kriegsschule. Johann VII. verstarb 1623 in Siegen. Aufgrund von Erbstreitigkeiten mit seinem zum Katholizismus konvertierten Sohn Johann VIII. dem Jüngeren hatte er testamentarisch die Teilung der Grafschaft Nassau-Siegen in drei Stammteile angeordnet, um so das reformierte Bekenntnis zu erhalten. Die letzte Ruhestätte Johann VII. des Mittleren befindet sich heute in der Fürstengruft des Unteren Schlosses. Seit 2001 steht neben der Hainpforte des Schlossparks eine von Hermann Kuhmichel geschaffenen Statue des Grafen.

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